Keinstar’s persönliches Ziel ist es, die eigenen Konventionen und formalen Stereotypen radikal zu hinterfragen, ohne dabei gehypte Diskurse oder virtuelle Technologien zu bemühen, sondern anachronistisch mit klassischer Bildhauerei intuitive Mysterien zu erzeugen.
Der Kölner inszeniert seine neue Ausstellung „Mysterien der Barbarei“ als eine ästhetisch-materiale Plattform, auf der entgegengesetzte Konzepte von High and Low arrangiert werden. Formen und Materialien, die scheinbar nicht zusammenpassen, werden entgegen ästhetischer Widerstände zusammengeführt und in ein fließendes In- und Abgleiten versetzt. Faltenwürfe aus Keramik hängen neben Carbongewebe, Bitumen-Geometrie fließt in Graffiti-Zitate, Schwefel gefüllte Öffnungen und Knochenartefakte zeugen von einem rituellen Gebrauch der Plattform. Innerhalb des Zerfalls der Skulpturen und ihrer bewussten Dekonstruktion entsteht Barbarei, ein Zwischenzustand drastischer Loslösung von Bestehendem. Dieser ist natürlich nicht kulturlos, da vom Kunstsystem impliziert, aber seine Rohheit wirkt unmittelbar und sexy.
Die Ausstellung wird ergänzt mit Arbeiten von Georg Baselitz. Alle Werke von Keinstar sind exklusiv und raumbezogen für die Ausstellung entstanden. Die Architektur des Kunstraums wird durch eine ausgedehnte Plattform mit großformatigen Keramiken erweitert und definiert sich als Total-Installation.
#VISIT2015
Ausstellung „Mysterien der Barbarei" featuring Georg Baselitz, 1. September bis 15. Dezember 2022, Stiftung Schmidt-Drenhaus, Rösrather Str. 604, 51107 Köln, weitere Informationen