Das ist VISIT

VISIT fördert: VISIT eröffnet jungen Künstler*innen Freiräume für individuelle Gestaltungen und die Umsetzung außergewöhnlicher Projekte.

Im Jahr 2026 bieten die JUNGE AKADEMIE der Akademie der Künste, VISIT, das Stipendienprogramm der E.ON Stiftung und das E-WERK Luckenwalde erneut vier voll finanzierte Stipendien für internationale Künstler*innen an. Das Programm unterstützt Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Energie und Ökologie, die sich thematisch mit dem Thema Mensch-Maschine beschäftigen.

VISIT ist ein Förderprogramm der E.ON Stiftung. Wenn Sie sich vorab über das Unternehmen E.ON und seine Aufgaben informieren möchten, geht’s hier zur Website.

Das können Sie erwarten

Mensch Maschine 2026: Mechanic Ghosts & Entangled Realities Mechanic Ghosts & Entangled Realities

Die Beziehung zwischen „natürlichem“ Leben und Maschinen ist komplex und verflochten und seit Beginn des modernen Anthropozäns Gegenstand von Kunst und künstlerischer Praxis. Diese Beziehung wurde jedoch durch die beschleunigte Entwicklung von Technologien wie künstlicher Intelligenz, extraktivistischen Ideologien und Hyperkapitalismus vereinnahmt.

Das Programm Mensch Maschine strebt eine Rückkehr zu einer Vorstellung von Intelligenz in den Künsten an, sowohl menschlicher als auch „natürlicher“, die es uns ermöglicht, technologische Zukunftsszenarien aus einer ökologischen Perspektive zu erforschen, die den Planeten in den Mittelpunkt stellt. In diesem Zusammenhang wird KI nicht als künstlich oder intelligent betrachtet, sondern, wie die Wissenschaftlerin Kate Crawford vorschlägt, als „sowohl verkörpert wie auch materiell, hergestellt aus natürlichen Ressourcen, Brennstoffen, menschlicher Arbeit, Infrastruktur, Logistik, Geschichte und Klassifikationen” (2021, Crawford).

Die Ausschreibung richtet sich insbesondere an Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Energie und Ökologie, die Realitäten, Geschichten, Historien und Mythen aus Europa und der Welt integrieren und sich mit den sozialen, politischen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit auseinandersetzen. Wie können wir die Geister und Ruinen unserer petro-kulturellen Geschichte anerkennen und integrieren, um eine regenerative Zukunft zu gestalten?

Stipendium

Erfolgreiche Stipendiat*innen erhalten 20.000 Euro. Dieses Stipendium ist für die Produktionskosten eines neuen Projekts bestimmt, darunter Forschungs- und Entwicklungskosten, Reisekosten, Materialkosten und Präsentationskosten.

Atelier

Ausgewählte Künstler*innen erhalten zwischen April und Juni 2026 einen Atelierplatz im E-WERK Luckenwalde oder in der Akademie der Künste in Berlin. Während dieser drei Monate wird von den Stipendiaten erwartet, dass sie mindestens 75 % der Zeit in den Ateliers leben und arbeiten.

Künstlerisches Programm & Herbstschule

Gemeinsame Veranstaltungen werden in der Akademie der Künste und im E-WERK mit offenen Ateliers und Retreats geplant. Im Jahr 2026 liegt der Schwerpunkt des öffentlichen Programms auf einer zweiteiligen transdisziplinären Herbstschule mit einer Studiengruppe und eingeladenen Expert*innen, die vom 1. bis 5. September 2026 stattfindet. Die Stipendiat*innen nehmen an der Schule im E-WERK sowie am zweiten öffentlichen Teil in der Akademie der Künste teil.

Neuer Partner: Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski

Ab 2026 wird das Programm Mensch Maschine das Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdowski als neuen europäischen Partner begrüßen. Geplant sind Austauschresidenzen und gemeinsame öffentliche Programmformate. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die öffentliche Debatte in Europa zu erweitern und polnische, kulturelle und regionale Perspektiven mit neuen Netzwerken von Künstler*innen und Denker*innen zusammenzubringen.

Seit vielen Jahren betreibt U–jazdowski ein international anerkanntes Artist-in-Residence-Programm sowie Ausstellungen und Diskursformate im Bereich der zeitgenössischen und transdisziplinären Kunst. Das Residenzprogramm dient derzeit als Raum für Reflexionen über Koexistenz, Zusammenarbeit und die Beziehung zwischen Menschen und der nicht-menschlichen und posthumanen Welt angesichts von Krisen. Zukünftige Projekte werden sich um Fragen zu möglichen Strategien der Koexistenz und Regeneration drehen.

Programm

April–Juni 2026: Residenzzeit im E-WERK oder in der Akademie der Künste
Frühjahr 2026: Offene Ateliers im E-WERK & in der Akademie der Künste
Sommer 2026: Netzwerktreffen in Warschau
Herbst 2026: Herbstschule & öffentliches Programm

Zeitplan

22. September 2025: Beginn der Ausschreibung
16. November 2025: Ende der Ausschreibung
8.-10. Dezember 2025: Jurysitzung
Mitte Dezember 2025: Benachrichtigung der Bewerber
Januar 2026: Gespräche mit erfolgreichen Bewerbern

Bewerben können sich Künstler*innen aller Disziplinen mit Ideen, die sich mit dem konzeptionellen Thema „Mechanic Ghosts & Entangled Realities” befassen. Für die neue Ausschreibung werden insbesondere Künstler*innen mit den Schwerpunkten Klang, Performance, Film und Literatur/Poesie zur Bewerbung aufgefordert.

Künstler können sich online ab dem 22. September 2025 für die Förderrunde 2026 bewerben. Bewerbungsschluss ist der 16. November.

Unsere Jury

Interdisziplinär und unabhängig: Alle Bewerbungen werden von unserer interdisziplinär zusammengesetzten Jury begutachtet und bewertet. Aktuell sind in dieses Gremium berufen:

  • Nolan Oswald Dennis, Künstler & Forscher
  • Chus Martinez, Leiterin des Institute Art Gender Nature, assoziierte Kuratorin von TBA21
  • Sarah Johanna Theurer, Kuratorin, Haus der Kunst, München
  • Anh-Linh Ngo, Vizepräsident der Akademie der Künste, Architekturtheoretiker und Kurator


Weiter Jurymitglieder werden in Kürze genannt. 

Kooperationen: Junge Akademie

Die JUNGE AKADEMIE fördert internationale Künstler*innen aus allen Kunstsparten der Akademie der Künste durch Aufenthalts- und Arbeitsstipendien im Rahmen eines interdisziplinären Residenzprogramms. Die dreimonatigen Atelieraufenthalte bieten den Stipendiat*innen Zeit, Raum und Ressourcen, um sich in einem neuen Umfeld auf ihre Kunst zu konzentrieren. Die JUNGE AKADEMIE schafft damit einen offenen Raum für künstlerische Forschung und die Produktion von Kunst und Wissen, der von der jeweiligen Stipendiat*innengruppe gemeinsam mit Mentor*innen und Mitgliedern der Akademie aktiv gestaltet wird. Es ist eine wesentliche Aufgabe, diesen freien und geschützten Raum für den künstlerischen Ausdruck und Austausch, für Experimente und Begegnungen über politische und kulturelle Grenzen hinweg zu erhalten. Die JUNGE AKADEMIE beschäftigt sich seit 2019 mit dem Programm Mensch-Maschine in Kooperation mit VISIT und E-WERK (seit 2022) mit Fragen des Lebens und der Kunst mit „intelligenten“ Maschinen. Von 2022-2023 organisierte die JUNGE AKADEMIE das Programm AI Anarchies zum Thema KI-Ethik, das aus einem Fellowship-Programm mit Residenzen am ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik, Berlin in den Jahren 2022 und 2023, einer transdisziplinären Herbstakademie sowie der Ausstellung „Broken Machines & Wild Imaginings“ in der Akademie der Künste im Jahr 2023 bestand, in der auch alle Mensch-Maschine-Stipendiat*innen seit 2019 präsentiert wurden.

Partner ab 2022: Das E-Werk

Das E-WERK Luckenwalde hat ein ökologisch und ökonomisch innovatives Modell: Hier wird regenerativer Kunststrom produziert, der in das Gebäude und das öffentliche Netz einspeist. Als gemeinnützige Institution reinvestiert das E-WERK alle Einnahmen aus der Energieproduktion in das Programm für zeitgenössische Kunst. Das E-WERK Luckenwalde veranstaltet ein vierteljährliches Programm und ist weltweit das erste Zentrum für zeitgenössische Kunst, das mit eigener Produktion Strom erzeugt. Das E-WERK Luckenwalde befindet sich in einem ehemaligen Kohlekraftwerk aus dem Jahr 1913, das 1989 nach dem Fall der Berliner Mauer seine Produktion einstellte. Es liegt 30 Minuten südlich von Berlin und wird gemeinsam von Pablo Wendel und Helen Turner geleitet. 2017 erwarb das Kunstkollektiv Performance Electrics gGmbH unter der Leitung von Pablo Wendel das ehemalige Braunkohlekraftwerk mit der Vision, es als nachhaltiges Kunststrom-Kraftwerk wiederzubeleben und sowohl Strom für das nationale Netz zu produzieren, als auch die Funktion eines zeitgenössischen Kunstzentrums zu erfüllen. Im Rahmen der POWER NIGHT 2019 schaltete die Performance Electrics gGmbH die Stromversorgung des ehemaligen Werks offiziell wieder ein.