Elisa Balmaceda (1985*) arbeitet als experimentelle und multidisziplinäre Künstlerin, Forscherin und Lehrerin. Ihre Arbeit untersucht die Materialität von Licht, Energie und Kommunikationstechnologien und die Frage, inwieweit diese Materialität aktuelle Vorstellungen von Zeit und Raum, Realität und Imagination prägt. In diesem Zusammenhang experimentiert Elisa Balmaceda bereits seit 2015 mit dem Phänomen der elektromagnetischen Felder und nutzt sie für Interventionen im öffentlichen Raum.
"Victory Over the Sun" war ursprünglich als eine solche Intervention angelegt. Elisa Balmaceda plante, einen Neon-Schriftzug unter einer Stromleitung zu installieren, der allein durch das elektromagnetische Feld unter der Trasse zum Leuchten gebracht werden sollte. Inspiriert dazu wurde sie durch eine Demonstration, bei der Menschen mit Neonröhren unter Stromleitungen marschierten, wobei sich die Neonröhren einschalteten, als die unsichtbar fließende Energie der Luft sich mit der Erde verband. Aufgrund der technischen Komplexität des Projektes, der Sicherheitsbestimmungen der Netzbetreiber und der Grundstücksrechte der Eigentümer konnte das Projekt in dieser Form nicht realisiert werden.
Das Projekt entwickelte sich zu einer Langzeitstudie. In ihren Recherchen erkundete die Künstlerin Landschaften, besuchte Archive und suchte den Dialog mit Anwohnern, Aktivisten und Mitarbeitenden der Energieunternehmen. Die Relikte ihrer Feldstudien - zahlreiche Foto- und Videoaufnahmen - verarbeitete sie zu einem Künstlerbuch. Die Themen: Elektromagnetismus, Radiästhesie, Widerstand, Abschirmung, Okkultismus und renaturierte Landschaften. Vom Menschen geschaffene und natürliche Energiefelder sowie deren sichtbare und unsichtbare Auswirkungen auf die heutige postnatürliche Landschaft werden offenbar. #VISIT2016
Website von Elisa Balmaceda