Projekt

Andreas Greiner: Algenreaktoren

Andreas Greiner hat Kunst und Medizin studiert und schlägt immer wieder die Brücke von der Wissenschaft zur Kunst. Seit mehr als acht Jahren züchtet Greiner biolumineszente Algen, de er für skulpturale Installationen verwendet. Während seiner Projektrecherche im Rahmen von VISIT besuchte Greiner das "Algen Science Center" im Forschungszentrum Jülich. Die Mikroalgen (Pyrocystis fusiformis), die in Greiners Ausstellungen wachsen, reagieren in Dunkelheit auf Bewegung - sie geben kurze bläuliche Lichtimpulse. Bei Licht hingegen betreiben sie Fotosynthese und bauen CO2 ab.

Mit der Architektin Ivy Lee Fiebig entwickelte Greiner Anfang 2018 eine symbiotische Architektur, eine Installation, bei der Algen und Besucher einen gemeinsamen Atmungskreislauf einbringen. Gemeinsam mit dem Komponisten Tyler Friedman konzipierte er eine audiovisuelle, raumumfassende Installation aus Licht, Algen und Klang: Während das Licht schrittweise abnimmt, erklingt ein Science-Fiction-Narrativ, geschrieben und vertont von Tyler Friedman. Die Erzählung beschreibt die fiktive Wanderung der Menschheit zurück in die Ozeane und ihre Wandlung in einzellige Mikroorganismen. Individualität verschmilzt zu einem kollektiven, digitalisierten Überbewusstsein. Währenddessen leuchten die Algen auf und visualisieren die beschrieben Zukunft der Menschheit. #VISIT2017

Website von Andreas Greiner