Ende 2020 kehrte das Forschungsschiff „Polarstern“ von seiner Arktisreise zurück, nach dem es über ein Jahr lang mit einem kilometerweiten Netz von Messstationen Daten sammelte. Die unglaublichen Menge an Daten steht inzwischen offen für alle, wartet auf ihre Evaluierung und führt uns zugleich die nach Meinung der Künstler*innen wesentliche Ambivalenz unsere Epoche vor: Einerseits, die Fähigkeit nicht sichtbare Veränderungen mit Hilfe von hoch-komplexen Messungen auszulesen und anderseits, die Unfähigkeit der Weltgemeinschaft diesen Messungen zu vertrauen und mit ihnen umzugehen.
Das Duo stellt die Frage, ob die Überführung der komplexen Daten in die menschliche Erinnerung der Wissenschaft und der Vernunft allein überlassen werden kann und ob die in Verruf geratenen Emotionen und Irrationalität hier noch etwas zu suchen haben. Es entsteht eine multimediale Installation, die die Grenzen der Sprache, des Wissens und die Tücken der Wahrnehmung sichtbar machen will.
#VISIT2021
Website Kinolom / Nina und Adnan Softic