Jonathan Omer Mizrahi plant ein Projekt, das auf ein ungewöhnlich „energiegeladenes“ Ereignis in Grevenbroich rekurriert. Am Abend des 11. November 2015 versetzte ein rosafarbenes Licht rund um das Kraftwerk Neurath viele Menschen in helle Aufregung, denn es sah aus, als sei ein Ufo gelandet. Eine ansässige Großgärtnerei hatte seine neue mit sieben Millionen LED-Leuchten bestückte Lichtanlage für ein Mega-Gewächshaus getestet, bevor die Verdunklung einsatzbereit war. Jonathan Omer Mizrahi inspirierte dieses Ereignis zu einem Film, der dokumentarische Elemente mit einer fiktiven Story verknüpft. Die Protagonisten, wie ein Wachmann, ein Arbeiter, ein Gewächshausmanager oder ein Ingenieur, sind alle Teil eines geschlossenen ökologischen Systems. Durch das Entweichen des UV-Lichts aus diesem System erhalten sie plötzlich eine andere Sicht auf die Dinge. Mizrahi kombiniert die Bilder des eigentlichen Gewächshauses mit metaphorischen Darstellungen zur Theorie des Treibhauseffekts: Lichtreflexionen, Luftleckagen, Himmelsprojektionen, Energieaustausch und entropische Bewegungen. Erste Aufnahmen für den Film entstanden imer November 2018. Der Künstler lud am Jahrestag des Ereignisses Anwohner zu einem nicht kommerziellen Lichterfest auf der Neurather Höhe ein - von dort konnten die Besucherinnen und Besucher bei Glühwein, Kuchen und Musik die inszenierte Wiederholung des Lichtschauspiels beobachten.
Jonathan Omer Mizrahi lebt in Köln und studiert seit 2014 an der Kunsthochschule Köln „Mediale Künste“ mit den Schwerpunkten „Film“, „Multimedia Performance/Surveillant Architectures“ und „Kunst im öffentlichen Raum“. #VISIT2018